Blockchain = Bitcoin …Eine kurze Geschichte der Blockchain

27/11/2021

Blockchain = Bitcoin …Eine kurze Geschichte der Blockchain

Um gleich eine Legende aus dem Weg zu räumen: Am Anfang war Bitcoin... – falsch! Am Anfang waren die beiden Wissenschaftler Stuart Haber und W. Scott Stornetta. 1991 erfanden sie eine Software, die digitale Dokumente mit einem Zeitstempel versah. 

Diese Zeitstempel sollten garantieren, dass die Dokumente nicht rückwirkend verändert werden können und in exakt jener chronologischen Reihenfolge verbleiben, in der sie verzeichnet wurden. So konnten weitere Blöcke an die vorherige angehangen werden und es entstand die erste “Blockkette”, die erste “Blockchain”.

Blockchain ist also nicht gleich Bitcoin. Erst im November 2008 publizierte dann eine unbekannte Person unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ein technisches Konzept für digitales Bargeld unter dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System”. Das Whitepaper zum Bitcoin. Die hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto steckende Person oder Gruppe beschreibt darin bestehende, gravierende Probleme im Umgang mit monetären Werten. Zentralisierte Institutionen, wie Banken, Versicherungen oder Regierungen (heute würden wir noch die großen Tech-Firmen nennen) wird im Umgang mit monetären Werten ein Vertrauensmissbrauch vorgeworfen. 

Um also einem Vertrauensmissbrauch, und dem damit einhergehenden Datenmissbrauch, auf einer systemischen Ebene vorzubeugen, wurde der Bitcoin, der auf der Blockchain-Technologie läuft, entwickelt. Eine Veruntreuung von Geldern, Vertrauensmissbrauch oder schlichtweg Betrug wird durch diese neue Technologie erschwert. Dazu musste es eine Möglichkeit geben immer und zu jeder Zeit zu kontrollieren, was mit den Geldern eigentlich geschieht. Transparenz.

Ein wichtiger Punkt, damit das gelingt, ist, dass niemandem die Blockchain gehört. Sie ist dezentral. Nakamoto war keineswegs der Erste, der sich an der Erschaffung digitalen Geldes erprobte. Doch waren die Versuche seiner Vorgänger daran gescheitert, dass eine zentrale Autorität alle Transaktionen im Währungsraum überwachen musste, um die Gefahr des sog. Double Spending zu unterbinden. Nakamoto fand einen neuen Weg, dieses Double Spending zu verhindern: die Blockchain. Und damit die Nutzung von Time-Stemps.

Der Bitcoinhat als erstes eine Lösung des Double Spending gefunden. Bei Bitcoin und anderenKryptowährungenwerden alle Transaktionen ausnahmslos in einem freigegebenen öffentlichen Transaktionsprotokoll enthalten sein, genanntBlockchain. Transaktionen werden in Blöcken zusammengefasst. Dieser Mechanismus stellt sicher, dass die Partei, die die Bitcoins ausgibt, sie wirklich besitzt, und verhindert damit das Double Spending und andere Betrugsarten. Je mehr Bestätigungen eine Transaktion erhält, desto schwieriger wird es, sie zu fälschen.

Der komplexe Konsensus-Mechanismus, mit dem die Transaktionen bestätigt werden, braucht zwar ein wenig Zeit, um von densogenannten Minernabgearbeitet zu werden. Doch dadurch wird es beinahe unmöglich gemacht die Blockchain zu manipulieren oder zu kopieren. 

Aber müssen nicht all diese Daten, ähnlich wie bei Banken, irgendwo gespeichert werden? Ja, müssen Sie, aber die Blockchain ist ein Netzwerk, das als Antithese zur Cloud gesehen werden kann. Denn Informationen werden nicht irgendwo auf einem zentral verwalteten Server gespeichert, sondern jeweils lokal, auf allen Rechnern, die am Blockchain-Netzwerk teilnehmen. Da diese auf der ganzen Welt verstreut sind, ist die Datenspeicherung also dezentral. Deswegen wird die Technologie als besonders sicher angesehen: Um Informationen zu verfälschen, müsste nicht ein Server gehackt werden, sondern eben jeder einzelne Computer in der Blockchain. Daher muss das Netzwerk auch eine „kritische Masse“ an Usern erreichen, um tatsächlich sicher zu sein. 50 Rechner könnten schließlich noch einzeln gehackt werden. Bei 50.000 Rechnern scheint der Versuch dagegen aussichtslos. 

Das stellte die Blockchain jedoch vor andere Herausforderungen. Da diese von keiner zentralen Partei kontrolliert wird, muss die Mehrheit der am Netzwerk teilnehmenden Rechner, die Knoten, zu einem Konsens gelangen. Sie entscheiden darüber, was auf der dezentralen Datenbank abgespeichert wird und was nicht. Dazu müssen 2/3 oder mehr der Knoten zuverlässig und ehrlich handeln, um das vollständige Versagen des Netzwerkes zu vermeiden.

EineBlockchainermöglicht es also, Informationen mithilfe einer dezentralen, von vielen Teilnehmern gemeinsam genutztenDatenbankfälschungssicher zu übermitteln. Dadurch werden Kopien ausgeschlossen. Die Datenbank wird auch als Distributed Ledger oder Hauptbuch bezeichnet. Sie ist auf vielen Rechnern in einem Peer-to-Peer-Netzwerk abgelegt, wobei jeder neue Knoten mit seinem Beitritt eine vollständige Kopie der Blockchain übernimmt und ab sofort die Aufgabe hat, Transaktionen zu überprüfen und zu dokumentieren.


Wie läuft das konkret ab? 

Jemand initiiert einen Prozess, indem er einen Datensatz (Block) generiert, der dann von Tausenden oder sogar Millionen von Rechnern im Netzwerk verifiziert und gespeichert wird. Der verifizierte Block wird kryptografisch verschlüsselt an eine Kette von Datensätzen angehängt (Blockchain), so dass sehr viele einzigartige Datensätze mit einer jeweils eigenen, nachvollziehbaren Historie entstehen. Den Anfang einer jeglichen Blockchain macht der Genesis-Block. Jeder neue Block wird an den vorherigen angehangen. Blockchains erlauben so eine direkte Verifikation der Transaktion.


Das bringt uns zu einer Definition von Blockchain:

Die Blockchain ist eine dezentrale Datenbank, die im Netzwerk auf einer Vielzahl von Rechnern gespiegelt vorliegt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Einträge in Blöcken zusammengefasst und gespeichert werden. Durch einen von allen Rechnern verwendeten Konsensmechanismus wird die Authentizität der Datenbankeinträge sichergestellt. Oftmals wird der Überbegriff „Distributed Ledger“ synonym verwendet, auch wenn nicht jeder Distributed Ledger unbedingt eine Blockkette verwendet.

Zögern Sie nicht, sich auch mit den Möglichkeiten zu befassen, wie sie Blockchain-basierte Lösungen in ihren Produktionsablauf integrieren können. Wenn Sie fragen haben, oder mich als Sprecher buchen möchten, schreiben Sie mich einfach an.

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